Shadrach's Unfall am 14. Mai 2003

Beim morgendlichen Spaziergang kam ein Auto auf dem Feldweg mit grosser Geschwindigkeit auf eine Kreuzung gefahren und übersah meinen Hund, der am Wegrand ebenfalls auf diese Kreuzung zu galoppierte. Das Auto erfasste ihn frontal. Es gab einen lauten Knall und Shadrach flog im hohen Bogen ins Gebüsch. Ich glaubte meinen Augen kaum, als er aufstand und auf mich zulief, seine Vorderhand war blutüberströmt und die Haut hing von seiner Schulter herunter. Der Autofahrer rief bereits beim nächsten Tierarzt an und transportierte meinen stark blutenden Shadrach und mich dorthin. Über 4 Stunden dauerte die Operation. Die linke Schultermuskulatur war teilweise gerissen und die Fleischwunde war enorm gross. Die Tierärzte sagten mir danach, dass sie dem Hund keine grossen Überlebenschancen gegeben hätten. Dank seiner ausgeprägten Muskulatur, die als Buffer diente, hatte er weder innere Verletzungen noch Knochenbeschädigungen.

Shadrach muss über einen enormen Lebenswillen und Heilungspotential verfügen, denn bereits am nächsten Tag stand er alleine auf und verrichtete seine Geschäfte im Garten. Es brauchte nochmals 3 Operationen ( die dritte 37 Tage nach dem Unfall) um die Haut wieder zusammen zu fügen und die Wunde möglichst ganz zu
schliessen.

Während der ganzen Heilungsphase hatte Shadrach nie Probleme mit den Medikamenten, sein Appetit war immer sehr gut und schon bald machten wir wieder kleine Spaziergänge zuerst mit dem ganzen Verband um die Brust, danach mit T-Shirt. In dieser ganzen Heilungszeit war Shadrach ein stets fröhlicher Patient, der immer gerne zum Tierarzt ging (und immer noch geht) und sich geduldig behandeln liess, schliesslich musste der Verband jeden Tag gewechselt werden. Kurz nach dem Unfall bemerkten wir eine Instabilität des linken Knies an der Hinterhand, die sich aber im Laufe der Zeit nicht mehr zeigte. Als die Wunde nach 1 1/2 Monaten endlich ganz verheilt war, begannen wir mit Physiotherapie. 2 Monate nach dem Unfall trabte Shadrach wieder neben dem Fahrrad her, nur wenn er das Geräusch eines Auto das auf Kies fährt hörte, bremste er ab und sah mich hilfesuchend an.

Wir waren überglücklich, dass Shadrach wieder ganz der Alte war! Im September lief er in alter Frische und voll Elan wieder mit bei unserem Club-Coursing und wurde Zweiter.

Im Winter 2003/2004, beim herumrasen mit dem jungen Touchdown hatte er plötzlich grosse Schmerzen im linken Knie und humpelte auf 3 Beinen nach Hause. Ich ahnte nichts Gutes! Die Diagnose lautete Kreuzbandanriss. Da ich bereits einmal einen Hund hatte, der das Kreuzband operieren musste und der danach nie mehr schmerzfrei war, befürchtete ich für Shadrach das Schlimmste. Zum Glück macht die Tiermedizin laufend Fortschritte und mir wurde eine Operationsmethode vorgeschlagen, die in Amerika für grössere Hunde mit Erfolg angewendet wurde und die damals in der Schweiz noch relativ neu war. Voll Vertrauen in den Chirurgen brachte ich Shadrach in die Klinik. Die Operation verlief sehr gut, da das Kreuzband noch nicht gerissen war. Auch hier zeigte sich, dass Shadrach nicht klein beigeben wollte und bereits nach wenigen Tagen das Bein wieder belastete.
Die Heilung verlief nach Plan. Auch diesmal hat die Physiotherapie viel zur vollkommenen Wiederherstellung beigetragen. Denn heute im Alter von über 7 Jahren scheint Shadrach noch keine Beschwerden (Arthrose) mit diesem Knie zu haben. Shadrach läuft immer noch mit grosser Freude, Einsatz und Können an Coursings und ist auch sonst überall dabei, wo etwas los ist.