Unser Abenteuer Europameisterschaften
in Luserna bei Lavarone (IT) Das Abenteuer begann mit unserem erstmaligen Mieten eines
Wohnmobils. Wie würden Havoc und Meshach (Banjo blieb zuhause) sich benehmen in
diesem engen Gefährt? Wie wäre die Fahrt an den Austragungsort wo eine richtige
Passfahrt bis auf 1500 m.ü.M. auf uns wartete ? Es kam alles sehr gut, die
Jungs benahmen sich vorbildlich. Unsere gute Vorbereitung hatte sich gelohnt
und wir kamen am Donnerstag kurz nach
Mittag in Luserna an. Bei der Einfahrt aufs Gelände wurde uns der Weg ins
Schweizercamp erklärt, d.h. es gab nur ein Strässchen, das ins Tal führte und
wo alle lang fahren mussten, bis sie ‚ihr‘ Camp gefunden hatten. Das Schweizercamp lag weit vom Restaurant und
dem Sekretariat entfernt, ziemlich in der Mitte der beiden Coursingfelder auf
der grossen Alpweide. Wir fanden mit Hilfe der bereits anwesenden Schweizer
einen Parkplatz für unser Gefährt. Dann hiess es, zuerst mal mit den
Hunden einen kurzen Besichtigungs-Spaziergang zu unternehmen wobei wir bereits einige Bekannte aus dem In- und Ausland trafen. Abends war die Eröffnungsfeier,die schön aber einfach war. Infolge mangelnder Lautsprecherleistung bekam kaum jemand etwas mit, was die Redner von sich gaben. Mit den anderen Schweizern zusammen genossen wir danach ein gutes Nachtessen im Restaurant MilleGrobbe. Am Freitag waren bereits einige Schweizer Hunde im Einsatz. Bei jedem Parcours positionierte sich jemand aus unserem Camp mit Funkgerät damit unsere Teilnehmer um den Stand der Läufe wussten und rechtzeitig am Start sein konnten. Die Wege waren lang, zum Glück konnte ich ab und zu ein Fahrrad ausborgen um an die Informationen aus dem Sekretariat zu kommen. Trotzdem legte ich an diesem Wochenende einige Kilometer zurück. Das Wetter war durchzogen, Wolken, Sonne und Regen wechselten sich ab, wobei bis zum Sonntag das trockene Wetter überwog. Die Umgebung war einfach fantastisch, das ganze Gelände liegt in einer Hochebene, die im Sommer als Alp genutzt wird, wir bekamen denn auch regelmässig Besuch von Kühen, Rindern und Pferden mit Fohlen die dort gesömmert werden.
Ich verstand nicht, weshalb dieser Hund nicht disqualifiziert wurde, denn er behinderte
Havoc doch stark. Unser zweiter Lauf war auf dem ‘hinteren‘ Feld 1. Dieses lag an einem Hang und der darauf
ausgesteckte Parcours gab sehr viel zu reden. Am Freitag nach dem ersten Lauf
musste der Parcours deshalb auch verändert werden. Es hatte viele Stürze
gegeben und vor allem die Downhill-Passage musste umgesteckt werden. Nachdem
die Irish Wolfhounds am Nachmittag ohne
grossen Probleme diesen Parcours gemeistert hatten, waren wieder die Deerhounds
an der Reihe. Diesmal hatte Havoc einen guten Bekannten als Begleiter und sie
machten ihre Sache gut, Havoc unterlief im 2. Teil ein Fehler, er lief
zeitweilig vor dem Hasen, als er dies bemerkte machte er seine berühmte
Hinterhandwendung um wieder auf Kurs zu kommen und weiter ging‘s dem Ziel
entgegen. Als nächster war Meshach an der Reihe, er hatte einen jungen Rüdenaus Holland als Partner. Leider schaute
dieser in der ersten Phase nur zu Meshach und bedrängte ihn stark, auch Meshach
bewies zum Glück seine Hasenschärfe, konnte sich absetzen und lief einen sehr engagierten Lauf. Dieser Hund bekam
auch kein disq, ich finde es nicht in Ordnung, dass solche Belästigungen oder
gar Angriffe nicht geahndet werden. Ein Hund hat sich auf das Objekt zu
konzentrieren und nicht mit dem Partner anzubändeln in welcher Absicht auch
immer. Auf jeden Fall waren meine Jungs unverletzt und nach dem ersten Ärger
freute ich mich sehr über die Leistungen der Beiden. Langsam kehrten alle wieder ins Camp zurück,
glücklich und hungrig. Kriegs und wir
beschlossen zusammen Spaghetti Bolognese zu kochen, das bedeutete, Beni wärmte
unsere mitgebrachte Sauce auf und Stefan
kochte die Teigwaren. Am Tisch waren wir dann etwa 10 Personen die das gute
Essen und Trinken genossen. Zur Siegerehrung nahmen Beni und ich die Hunde mit
und pilgerten mit vielen anderen nach ‚vorne‘ zum MilleGrobbe. Havoc schaffte es nicht auf das Podest, dafür
durfte ich mich freuen über den dritten Platz von Meshach. Meshach überrascht
mich immer wieder mit seinen guten Leistungen wenn’s drauf ankommt. Am Sonntagmorgen fuhren wir mit unserem Wohnmobil auf den grossen trockenen Hartplatz, wo bereits einige Plätze frei geworden waren, denn auf Sonntagmittag waren Sturm und Regenschauer angesagt, da wollten wir nicht auf der Wiese stecken bleiben mit unserem Gefährt. Da ich am Sonntag das Amt des Equipenchefs übernahm, war ich wieder oft unterwegs zwischen Sitzungszimmer, Teilnehmern und Parcours. Die Wetterprognosen bewahrheiteten sich leider und es wurde sehr nass und kühl. Leider gab es am Sonntag bei einem der letzten Läufe einen tragischen Unfall, bei dem ein Windspiel zu Tode kam. Bei den Schweizer Hunden mussten wir zum Glück keine gravierenden Verletzungen registrieren. Die letzte Siegerehrung am Sonntagabend fand dann auch bei etwas gedrückter Stimmung statt, dies wohl auch weil sehr viele Teilnehmer bereits abgereist waren. In der Nacht auf Montag wurde das Wetter dann sehr garstig, Sturmböen und heftige Gewitter schüttelten unser Wohnmobil durch. Am Montag morgen früh zeigte sich die Sonne am Himmel als ob nichts gewesen wäre. Kurz nach sieben Uhr verliessen wir den Ort des Geschehens und kamen kurz nach Mittag nach einer problemlosen Fahrt zu Hause an. Fazit: mir hat es gefallen, die
Organisation war gut, der Ort war ausserordentlich schön mit viel Natur. Einige
Kritikpunkte möchte ich doch erwähnen: Das Gelände für die Parcours war
schwierig aber leider waren die Parcours zu kurz. Die Hasenzieher waren sehr unerfahren, was vor allem am
Freitag negativ auffiel. Sicher war einiges nicht perfekt, das Sekretariat ist
immer ein Engpass, denn die Punkte von drei Richtern pro Hund bei 700 Hunden
und zwei Läufen müssen nun mal erfasst werden, das braucht seine Zeit. Es gab
vermeidbare Fehler die meistens aus Kommunikationsproblemen resultierten. Die
Richter hatten keine einheitliche Vorgehensweise bei Problemen wie Schnurriss,
Stürzen, Fehlstart, etc. |