Bahn-Europameisterschaften, 6. September in Versoix

Nach etlichen Jahren konnten wir wieder einmal eine Deerhound Equipe an den Start einer grossen Meisterschaft bringen. Um so weit zu kommen, brauchte es viel Koordination und Glück. Da bei Meldeschluss nur 5 Deerhounds gemeldet waren, meldete ich auch noch Shadrach. Banjo war nach seinem Zehenbruch im Mai und der verzögerten Heilung auch ein unsicherer Kandidat. Doch wir schafften es, alle 6 gemeldeten Deerhounds waren so weit fit, dass sie an den Start konnten. Es waren dies: Aogh Caoinlan von Rüdiger Bass, Aine und Aiobgraine Caoinlan von Danuta Materzok-Köppen, Ben Hope McGrain Caoinlan (Ian) von Beatrix Koch-Bannwitz, Claidhembor Cattanach (Banjo) und Nelungaloo Shadrach.
Dieses Deerhoundfeld stellt sich sicher etwas speziell zusammen, sind doch alle Hunde verwandt: die 3 Caoinlan A-Hunde sind Kinder von Shadrach, Ben Hope ist ein Grosskind von Shadrach und Banjo ist ein Neffe von Shadrach. Für mich war es eine sehr grosse Freude, dass Shadrach noch zusammen mit seinen Kindern und Grosskind an einer EM teilnehmen konnte.

Shadrach bei seinem wahrscheinlich letzten Bahneinsatz

Wir beschlossen, in Versoix alle zusammen zu campieren. So trafen am Freitagnachmittag nach und nach alle auf dem Gelände ein. Das Wetter war gut, nur die Wiese war bereits ziemlich nass von vorherigen Regengüssen. Wir mit unseren PW's hatten noch keine Mühe, aber die Wohnmobile und Wohnwagen mussten bereits mit dem Traktor an ihre Stellplätze geschleppt werden. Das Campinggelände war ziemlich weit von der Rennbahn entfernt und es fehlten sanitäre Anlagen, sogar Wasser war keines vorhanden. Das alles konnte uns aber am Freitag nicht verdriessen und wir verbrachten einen gemütlichen Abend. Am Samstagmorgen war früh Tagwache mussten doch die Hunde eingeliefert, d.h. dem Tierarzt vorgeführt werden. Um 5:30 Uhr machten sich die ersten von uns auf den Weg zur Rennbahn. Kurz nach 6 Uhr begann es zu regnen. Was wir dann noch nicht wussten: es sollte noch schlimmer kommen und den ganzen Tag schütten. Natürlich hatten wir in der Frühe keinen Regenschutz mitgenommen und wurden bereits durch und durch nass. Ich hatte zum Glück gute Regensachen für Beni die Hunde und mich dabei, aber auch das hielt diesem Wetter auf die Dauer nicht stand. Den Hunden schien es nicht so viel auszumachen, sie hatten ja das trockene Auto für sich. Beim Warten auf ihren Einsatz auf der Bahn schienen sie sowieso alles andere zu vergessen. So durften wir zwei schöne Vorläufe sehen, mit Deerhounds, die vollen Einsatz und Freude zeigten. Nur Banjo schien plötzlich irritiert und verlangsamte so stark, dass ich befürchtete, sein Zeh hätte nicht gehalten. Das bestätigte sich zum Glück nicht, aber ich beschloss, nichts mehr zu riskieren und zog ihn zurück. Shadrach mit seinen 81/2 Jahren zeigte sich von der besten Seite, und hatte sichtlich Freude wieder einmal auf der Bahn zu laufen. Nur verstand er nicht, wieso die Maschine nicht wie er es kannte, in der Kurve nach der Zielline angehalten wurde (in Versoix zogen sie bis über die Mitte der Gegengeraden) denn er blieb dort stehen, schaute sich um und wunderte sich, wo denn Frauchen sei, um ihn abzuholen. Ich glaube, er war richtig froh als ich ihn rief, auf jeden Fall kam er im Galopp und mit seinem typischen Grinsen im Gesicht sofort zu mir. Obwohl es Shadrach nach seinem Lauf super ging, und er sicher liebend gern nochmals einen Lauf gemacht hätte, zog ich ihn zurück. So nahmen am Finallauf noch 4 Hunde teil. Der Lauf musste leider in der Gegengeraden abgebrochen werden, da Aine beschloss, quer durch den Innenraum dem Hasen entgegen zu laufen. Der junge Ian, Touchdown's und Aiobgraine's Sohn, galoppierte wie erwartet in beiden Läufen allen davon und wurde verdient Europameister.

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